Von
Katrin Lechler
Das Theater im Schuppen kann auf eine erfolgreiche Spielzeit zurückblicken
mit drei Premieren, Gastauftritten im Ausland und den erfolgreichen
13. Theatertagen für Jugendliche. Schwarz-weiß und kurz der eine, farbig
gedruckt und dreimal so lang der andere - der Vergleich der Spielpläne
des Theaters im Schuppen vom September letzten Jahres und Mai dieses
Jahres spricht für sich: Die Spielstätte in der Ziegelstraße hat in
dieser Saison einen gewaltigen Satz gemacht - vom Nischentheater mit
wenigen verstreuten Spielterminen zur wichtigsten Bühne für und mit
Jugendlichen in Frankfurt.
Dazu gehören nicht nur Produktionen wie "Die Fliegen" mit Frankfurter
Schülern und die Farce "Schule der Patientinnen", sondern auch die 13.
Theatertage, die in diesem Jahr besonders viele Schulen und Schüler
angezogen haben.
Durch seine Werkstätten, Jugendgruppen und die Zusammenarbeit mit der
Europa-Universität Viadrina zum Thema "Grotowski - Living theatre" ist
das Theater ein Anziehungspunkt auch über die Stadtgrenzen hinaus geworden.
Die fünf festen Schauspieler des Theaters sind mit ihren Stücken in
Brandenburg, Polen, Frankreich und Italien getourt. Auf dem internationalen
Theaterfestival in Grenoble löste das Stück "Lotusblüte", das von der
Begegnung einer Jüdin und eines ehemaligen Kriegsgefangenen handelt,
großen Beifall aber auch nachdenkliche Reaktionen aus.
In Frankfurt ist das Theater im Schuppen mit Lesungen aus Kleists "Penthesilea"
in Straßenbahnen, im Oderturm und der Mensa in die Öffentlichkeit getreten.
Während des Festaktes zur 750-Jahr-Feier trat es mit einer Performance
auf.
Im regulären Spielplan konnte der Sonnabend als zusätzlicher Spieltermin
etabliert und Vormittagsvorstellungen für Kinder aufgenommen werden.
Thematisch bietet das Theater eine erstaunliche Bandbreite von Märchen,
Farce bis zum Monodrama "Karl". Für die nächste Saison ist ein neues
Jugendstück geplant. Außerdem soll den an den Theatertagen beteiligten
Gruppen mit einer "Jungen Bühne-Gastspielabend" eine Plattform für weitere
Vorstellungen geboten werden. Das junge Theater denkt auch über systematisches
Heranziehen von Nachwuchsschauspielern nach. "Wir wollen eine richtige
2-3jährige Ausbildung anbieten", verrät Schauspielerin Stephanie Paschke.
Doch jetzt sind erstmal bis zum 13 September Spielferien, bevor wieder
Bretter für einen Moment die Welt bedeuten.
Termine für theaterinteressierte Kinder und Jugendliche: Dienstag, 26.8.
um 15 Uhr und Donnerstag, 4.9. um 17 Uhr, Ziegelstraße 28a, Tel: 649
57 Mittwoch, 23. Juli 2003 (20:26)